Zellulose (Die Verwertung von) Franjeapen / Stummelaffen – Isolierung

De franjeapen of colobusapen (Colobini) is een geslachtengroep van Afrikaanse primaten uit de familie apen van de Oude Wereld (Cercopithecidae). De naam “colobus” komt van het Griekse “kolobos”, wat “stompje” betekent en slaat op rudimentaire duim van de apen.

Kenmerken

Franjeapen zijn vrij grote apen met een lang lichaam, lange ledematen en een lange staart. De kop is vrij klein en vierkant. De duim is afwezig of slechts een tuberkel, soms met een rudimentaire nagel, een aanpassing aan het leven in bomen. De andere vingers zijn lang en vormen samen een smalle, gekromde hoek, waardoor de dieren gemakkelijk tijdens het springen een tak kunnen vastgrijpen. Een duim zou hierbij in de weg zitten en makkelijk gewond kunnen raken. De gezichtshuid is zwart van kleur. De vachtkleur is afhankelijk van het geslacht: soorten behorende tot het geslacht Colobus hebben een zwart-witte vacht, die uit het geslacht Piliocolobus hebben een bruinige tot rode vacht en de groene franjeaap (Procolobus verus) is olijfbruin van kleur. Ze worden 43 tot 72 centimeter lang, met een 52 tot 100 centimeter lange staart. Ze wegen 2,9 tot 14,5 kilo.

Leefwijze

Ze leven voornamelijk in kleine tot middelgrote groepen, bestaande uit één, soms meerdere mannetjes en meerdere vrouwtjes met hun jongen. Tussen de dieren bestaat geen sterke hiërarchie. Mannetjes vormen vaak een harem waarin ze geen andere volwassen mannetjes dulden. Uit onderzoek door Amerikaanse biologen bleek, dat mannetjes agressiever worden en zich meer richten op seks, indien zij relatief veel bladeren van de Milettia dura-boom eten. Oorzaak is het hoge gehalte aan fyto-oestrogenen, waardoor de mannetjes meer cortisol en oestradiol aanmaken; deze hormonen veroorzaken verandering in hun gedrag.

Franjeapen eten voornamelijk bladeren, aangevuld met onrijpe vruchten, zaden, zaaddozen en bloemen. Om de bladeren te kunnen verteren hebben de franjeapen een complexe maag, bestaande uit drie à vier kamers.

Bedreiging

Veel soorten worden bedreigd, en één ondersoort, Miss Waldrons rode franjeaap (Piliocolobus badius waldronae) is in 2000 uitgestorven. In de negentiende eeuw werden franjeapen vooral bejaagd voor de pels, tegenwoordig vormt de jacht voor bushmeat en de boskap de grootste bedreigingen.

Verspreiding

Franjeapen komen voor van RwandaSenegal en Gambia tot Ethiopië, zuidwaarts tot Noord-Angola, Noord-Zambia en Tanzania. Ook op de eilanden Bioko en Zanzibar komen ze voor. Het zijn boombewonende dagdieren, die voornamelijk voorkomen in dichte wouden als regenwouden. Ze leven voornamelijk in de middelste en bovenste boomlagen, en bewegen zich voort met grote sprongen.

Taxonomie

De franjeapen zijn de enige Afrikaanse slankapen. Tegenwoordig leven er nog zestien soorten in drie geslachten.

 Die Stummelaffen (Colobini) sind eine Gattungsgruppe aus der Primatenfamilie der Meerkatzenverwandten (Cercopithecidae). Sowohl mit dem deutschen Trivialnamen als auch der wissenschaftlichen Bezeichnung (Colobini beziehungsweise Colobus) wird auf die anatomische Besonderheit des zurückgebildeten, mithin „verstümmelt“ wirkenden Daumen abgestellt (von griechisch κολοβός für „verstümmelt“). Die Verwandtschaftsgruppe teilt sich in drei Gattungen mit 25 Arten.

Verbreitung

Die Heimat der Stummelaffen ist West-Zentral- und Ostafrika, ihr Verbreitungsgebiet reicht von Senegal bis Kenia und südlich bis Angola und Sambia.

Beschreibung

Stummelaffen sind relativ große, schlank gebaute Tiere mit einem langen Schwanz und dünnen, langen Gliedmaßen. Ihre Köpfe sind eher klein und rund und sie haben keine Backentaschen. Der Daumen ist bei den Schwarz-weißen Stummelaffen (Colobus) und den Roten Stummelaffen (Piliocolobus) zu einem kleinen Höcker reduziert worden, beim Grünen Stummelaffen (Procolobus verus) fehlt auch dieses Relikt. Der zurückgebildete Daumen der Stummelaffen wird häufig mit einer Anpassung an die baumbewohnende Lebensweise in Verbindung gebracht und findet sich in ähnlicher Weise auch bei den nicht näher verwandten Klammerschwanzaffen Südamerikas. Die Fellfärbung variiert je nach Gattung. Weibchen der Roten und Grünen Stummelaffen bekommen in der Zeit ihrer Fruchtbarkeit eine deutliche Sexualschwellung (Regelschwellung) in der Gesäßregion. Nicht ausgewachsene Männchen der beiden Gattungen zeigen eine Pseudo-Sexualschwellung.

Lebensweise

Der Lebensraum der Stummelaffen sind vorwiegend Wälder, meist Regen- und Mangrovenwälder, manchmal aber auch baumbestandene Grasländer. Es sind tagaktive Tiere, die sich meistens in den Bäumen aufhalten. Stummelaffen leben in Gruppen zusammen, wobei das Gruppenverhalten je nach Gattung unterschiedlich ist.

Nahrung

Stummelaffen ernähren sich in erster Linie von Blättern, daneben nehmen sie auch Früchte und Blüten zu sich. Sie besitzen einen vierkammerigen Magen, wobei die oberen beiden Kammern als „Gärkammern“ mit speziellen Bakterien der Aufspaltung der Zellulose dienen; erst danach kommt die vorverdaute Nahrung in die unteren Mägen, wo sie weiter zersetzt wird, bevor sie in den Darm weiterwandert. Dieses Verdauungssystem ist eine Anpassung an die nährstoffarme Blätternahrung und findet sich in ähnlicher Form auch bei den Wiederkäuern.

Fortpflanzung

Die Tragzeit beträgt rund fünf bis sechs Monate, danach kommt meist ein Jungtier zur Welt. Bei den Schwarz-weißen Stummelaffen kümmern sich die Weibchen gemeinsam um den Nachwuchs, bei den anderen Gattungen ist die Mutter allein für die Aufzucht der Jungen zuständig. Jungtiere werden nach drei bis vier Jahren (Weibchen) beziehungsweise vier bis sechs Jahren (Männchen) geschlechtsreif.

Bedrohung

Hauptbedrohung der Stummelaffen sind einerseits die Jagd auf ihr Fleisch und Fell, andererseits der Verlust ihres Lebensraums durch Rodung der Wälder. Erschwerend kommt hinzu, dass etliche Arten in krisengeschüttelten Ländern West- und Zentralafrikas leben, in denen der Tierschutz durch Kriege und humanitäre Tragödien völlig in den Hintergrund gedrängt wird. Fast alle Arten werden von der IUCN als gefährdet oder bedroht gelistet.

Die Gattungen

Vor allem hinsichtlich der Fellfärbung werden drei Gattungen mit 25 Arten unterschieden:

Literatur

https://de.wikipedia.org/wiki/Stummelaffen

 

Cellulose

 

Strukturformel
Cellulose Sesselkonformation
Glucosedimer, dargestellt in Sesselkonformation (Cellobiose-Einheit)
Allgemeines
Name Cellulose
Andere Namen
CAS-Nummer 9004-34-6
Monomer β-DGlucose (Monomer) Cellobiose (Dimer)
Summenformel der Wiederholeinheit C12H20O10
Molare Masse der Wiederholeinheit 324,28 g·mol−1
Kurzbeschreibung weißes geruchloses Pulver
Eigenschaften
Aggregatzustand fest
Dichte ~1,5 g/cm
Löslichkeit unlöslich in Wasser
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung 

keine GHS-Piktogramme
H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

 

Die Cellulose (auch Zellulose) ist der Hauptbestandteil pflanzlicher Zellwände (Massenanteil etwa 50 %) und damit die häufigste organische Verbindung und auch das häufigste Polysaccharid (Vielfachzucker). Cellulose ist auch das am häufigsten vorkommende Biomolekül. Sie ist unverzweigt und besteht aus mehreren hunderten bis zehntausenden (β-1,4-glycosidisch verknüpften) β-DGlucose– bzw. Cellobiose-Einheiten. Diese hochmolekularen Celluloseketten lagern sich zu höheren Strukturen zusammen, die als reißfeste Fasern in Pflanzen häufig statische Funktionen haben. Vom in der Natur ebenfalls häufigen Polysaccharid Chitin unterscheidet Cellulose sich durch das Fehlen der Acetamidgruppen. Cellulose ist bedeutend als Rohstoff zur Papierherstellung, aber auch in der chemischen Industrie und anderen Bereichen.

Eine Form der Cellulose (Cellulose I β, Tunicin) ist eines der Kohlenhydrate im gallertartigen Mantel der Manteltiere.

Geschichte

Cellulose wurde im Jahr 1838 von dem französischen Chemiker Anselme Payen entdeckt, der diese aus Pflanzen isolierte und deren chemische Formel bestimmte. Cellulose wurde im Jahr 1870 von Hyatt Manufacturing Company dazu genutzt, um das erste ThermoplastZelluloid, herzustellen. Hermann Staudinger ermittelte im Jahr 1920 die Struktur von Cellulose. 1992 wurde Cellulose zum ersten Mal von S. Kobayashi und S. Shoda chemisch synthetisiert (ohne die Hilfe biologisch basierender Enzyme).

Cellulose mit Strukturen im Nanometerbereich (bis 100 nm Durchmesser) wird als Nanocellulose bezeichnet. Die Nanocellulose wird in drei Kategorien unterteilt: mikrofibrillierte Cellulose (MFC), nanokristalline Cellulose (NCC) und bakterielle Nanocellulose (BNC). Der Ausdruck wurde erstmals in den späten 1970er Jahren geprägt.

Chemie

Cellulose ist ein Polymer (Polysaccharid ‚Vielfachzucker‘) aus dem Monomer Cellobiose, die wiederum ein Disaccharid (‚Zweifachzucker‘) und Dimer des Monosaccharids (‚Einfachzuckers‘) Glucose ist. Die Monomere sind durch β-1,4-glycosidische Bindungen miteinander verknüpft. Hier liegt ebenfalls eine β-1,4-glycosidische Bindung vor, so dass häufig auch die Glucose als Monomer der Cellulose definiert wird.

1,4-Glycosidische Verknüpfung, ausgewählte Wasserstoffbrückenbindungen sind blau gestrichelt.

Die Verknüpfung der Monomere erfolgt durch eine Kondensationsreaktion, bei der zwei Hydroxygruppen (–OH) ein Wassermolekül (H2O) bilden und das verbleibende Sauerstoffatom die ringförmige Grundstruktur (Pyranring) der beiden Monomere verbindet. Neben dieser starken, kovalenten Bindung werden intramolekular zusätzlich die weniger starken Wasserstoffbrücken ausgebildet. Häufig besteht ein Cellulosemolekül aus mehreren tausend Glucoseeinheiten.

Nachweisreaktion für Cellulose

Da das Cellulosemolekül im Gegensatz zur nahe verwandten Stärke (Amylose) nicht spiralig, sondern als Faltblattstruktur (siehe Abbildung) aufgebaut ist, kann ein nasschemischer Nachweis nicht mit Iod (siehe Iodprobe) allein geführt werden, sondern es sind Zink- oder Calciumionen notwendig, die zu einem Aufquellen der planaren Struktur führen. Hierfür eignen sich entweder die klassische Chlorzinkiodprobe oder ihre gefahrstoffärmere Variante mit Calciumchlorid und Iod. Durchführung: Auf einer Tüpfelplatte oder in eine Porzellanschale wird eine Spatelspitze Cellulosepulver oder ein Stückchen Papier mit wenigen Tropfen der Nachweislösung beträufelt. Nach kurzer Zeit bildet sich eine Färbung, die je nach verwendeter Cellulose blau, violett oder braun sein kann.

Eigenschaften

Cellulose ist in Wasser und den meisten organischen Lösungsmitteln unlöslich. Lösungsmittel wie Dimethylacetamid/LithiumchloridN-Methylmorpholin-N-oxidDimethylsulfoxid/Tetrabutylammoniumfluorid oder Ammoniak/Cu2+ (Schweizers Reagens) sowie einige ionische Flüssigkeiten vermögen jedoch Cellulose zu lösen.

Sie kann durch starke Säuren in Anwesenheit von Wasser unter Spaltung der glycosidischen Bindungen bis zu Glucose abgebaut werden.

Stoffwechsel

Biosynthese

Schemadarstellung der Zellwand, Cellulosemikrofibrillen in hellblau

In den meisten Pflanzen hat Cellulose eine grundlegende Bedeutung als Struktursubstanz. Fasern in verholzenden und nichtverholzenden Pflanzen bestehen aus einer Vielzahl von Fibrillen, die wiederum aus zahlreichen, parallel zueinander angeordneten Cellulosemolekülen bestehen. Cellulose-Mikrofibrillen werden in der Plasmamembran einer Zelle in sogenannten Rosettenkomplexen synthetisiert. Diese enthalten das Enzym Cellulose-Synthase, welches β-DGlucane (D-Glucosepolymere mit β-Bindung) herstellt und dabei das erste Kohlenstoff-Atom eines D-Glucosemoleküls mit dem vierten Kohlenstoff-Atom eines anderen D-Glucosemoleküls verknüpft. Die Herstellung der Glucankette erfordert zwei essentielle Schritte. Zuerst spaltet Saccharose-Synthase das Disaccharid (Zweifachzucker) Saccharose in seine Monomere Glucose und Fructose, um so Glucose bereitzustellen. Die Glucose wird nun durch die Cellulose-Synthase mit Uridindiphosphat (UDP) zu UDP-Glucose verknüpft. In einem weiteren Schritt wird nun die gebundene Glucose auf den nichtreduzierenden Zucker der wachsenden Glucankette übertragen. Anschließend wandert die Glucankette bzw. das Enzym weiter, sodass ein weiterer Syntheseschritt stattfinden kann.

Cellulose wird in der Plasmamembran gebildet und vernetzt sich untereinander zu faserigen Strukturen. Anschließend erfolgt die räumliche Anordnung der Cellulosefibrillen durch Mikrotubuli.

Wichtiges Merkmal der Manteltiere ist ein Cuticularmantel, der von der einschichtigen Epidermis abgeschieden wird und – einmalig im Tierreich – aus Cellulose besteht.

Abbau

Da Pflanzen selbst produzierte Cellulose in ihre Zellwände einbauen, benötigen sie endogene Cellulasen zum Umbau von Zellwänden, z. B. bei Wachstumsvorgängen. Bei dem pflanzlichen Cellulasegen handelt es sich um ein sehr altes Gen.

Nutzung

Hauptsächlich aus Cellulose bestehendes Pflanzenmaterial wird vom Menschen mindestens seit der Altsteinzeit als Brennstoff zum Kochen und Heizen genutzt. Cellulose ist daneben ein wichtiger Rohstoff für stoffliche Nutzungen, aber auch als natürlicher oder zugesetzter Bestandteil von Nahrungs- und Futtermitteln von Bedeutung. Da Cellulose zudem in fast allen Arten pflanzlicher Biomasse vorkommt, ist sie auch in vielen anderen Bereichen wichtig, wie z. B. in Holz (Lignocellulose) als Baustoff etc.

Rohstoff

Cellulose ist ein wichtiger Rohstoff zur Papierherstellung. Als Ausgangsrohstoff dient das lignin- und cellulosereiche Holz. Aus diesem wird Holzschliff hergestellt, das für Papier weniger hoher Qualität verwendet wird. Durch Entfernen des Ligninanteils kann Zellstoff erzeugt werden, der hauptsächlich aus Cellulose besteht und für Papiere höherer Qualität verwendet werden kann.

Die Samenhaare des Baumwollstrauches (Gossypium herbaceum) bestehen aus fast reiner Cellulose.

Nahaufnahme von Gewebe aus Viskose („Kunstseide“).

In der Bekleidungsindustrie werden sowohl natürliche aus Cellulose bestehenden Pflanzenfasern wie auch künstliche Cellulosefasern (abgekürzt CO) verwendet. Beispiele für natürliche Fasern sind Baumwolle und die Bastfasern des Lein (Flachs), die zu Leinen verarbeitet werden.

Zur Herstellung von synthetischen Cellulosefasern („Zellwolle“) wird eine alkalische Lösung von xanthogenierter Cellulose („Viscose-Lösung“) zu Fäden verarbeitet, der sogenannten Regeneratfaser (z. B. Viskose).

Unterschiedlichste Cellulosederivate finden vielfältige Anwendung, wie z. B. MethylcelluloseCelluloseacetat und Cellulosenitrat in der Bau-, Textil- und chemischen Industrie. Vom Cellulosenitrat abgeleitet ist Zelluloid, der erste Thermoplast.

Ein weiteres Cellulose-Regenerat ist Cellophan (Cellulosehydrat), das in Form von Folien ein verbreitetes Verpackungsmaterial ist.

Da Cellulose in der Natur in großen Mengen verfügbar ist, wird versucht, diesen nachwachsenden Rohstoff z. B. auch als Biokraftstoff Cellulose-Ethanol verfügbar zu machen. Derzeit wird intensiv geforscht, um pflanzliche Biomasse, wie vor allem Holz und Stroh, dafür zu erschließen.

Cellulose wird mit Borax oder anderen Fungizid und Flammschutzmittel versetzt als Einblasdämmstoff verwendet. Dazu wird sortiertes Zeitungspapier in einem mechanischen Prozess zunächst zerkleinert und mit Fungiziden sowie Flammschutzmitteln behandelt. Der gewonnene Cellulosedämmstoff kann fugenlos eingeblasen und für die Wärmedämmung und als Schallschutz verwendet werden. Das Einblasverfahren wird in Kanada und den USA seit ca. 1940 angewendet. Vorteil dieses Dämmstoffes ist die umweltschonende Herstellung, bzw. die weitere Verwendung von sortiertem Zeitungspapier.

Im Labor kann es bei der Auftrennung von Stoffgemischen als Füllmaterial für die Säulenchromatographie verwendet werden.

Nahrung

Tiere

Fast alle Tiere – mit Ausnahme weniger Mollusken, wie einiger Schnecken, etwa der Weinbergschnecke und weniger Termitenarten – einschließlich der meisten Pflanzenfresser können Cellulose im Gegensatz zu Stärke nicht durch eigene Stoffwechselleistungen abbauen, obwohl beide Moleküle aus Traubenzuckermolekülen aufgebaut sind. Diese Tiere besitzen nur die Enzyme, die α-1,4- oder α-1,6-glycosidische Bindungen (z. B. in Stärke) spalten können (Amylasen), nicht aber β-1,4-glycosidische Bindungen der Cellulose (Cellulasen). Deshalb können diese Tiere (z. B. Kühe) den hohen Energiegehalt dieses Kohlenhydrates nur mit Hilfe von endosymbiontischen Mikroorganismen erschließen, die in ihren Verdauungsorganen leben.

Cellulose fressende Tiere ernähren sich dann von der stetig nachwachsenden Symbiontenmasse in ihrem Verdauungssystem. Wiederkäuer verdauen einen großen Teil der Cellulose und anderer Polysaccharide im Pansen mithilfe anaerober Mikroorganismen, die die Cellulose zu Fettsäuren umsetzen. Ähnliches gilt für Pferde und Wassergeflügel, bei denen die Verarbeitung jedoch im Dickdarm stattfindet.

Einige terrestrische Krebse wie die Isopoda können Cellulose mit der Unterstützung endosymbiotischer Mikroorganismen abbauen. Dasselbe gilt für Insekten wie Silberfischchen, fast alle Termiten oder Schaben. In 200 untersuchten Termitenspezies wurden mehr als 450 unterschiedliche Endosymbionten identifiziert. Endosymbionten fossilierter Termiten wurden bereits aus der Kreidezeit direkt (in burmesischem Bernstein) nachgewiesen.

Mensch

Auch der Mensch besitzt keine Verdauungsenzyme für den Abbau von Cellulose. Mit Hilfe anaerober Bakterien im ersten Teil des Dickdarms, dem Blinddarm und dem aufsteigenden Dickdarm (Colon ascendens) wird ein Teil der Cellulose aus der Nahrung zu kurzkettigen Oligosacchariden abgebaut. Über die Colonschleimhaut werden sie resorbiert und vom Stoffwechsel verwertet. Cellulose ist somit, neben HemicellulosenPektin und Lignin, ein wichtiger pflanzlicher Ballaststoff in der menschlichen Nahrung.

Cellulase-Nachweis aus Tieren (Termiten)

Der Ansicht, dass Tieren grundsätzlich Cellulasen fehlen, widersprechen jedoch Berichte über Cellulase-Nachweise aus Termiten. Bei einigen Termitenarten (Reticulitermes speratus und Coptotermes formosanus), dem Krebs Cherax destructor, dem Fadenwurm Bursaphelenchus xylophilus sowie den Muscheln Corbicula japonica und Lyrodus pedicellatus wurden Cellulase-Gene nachgewiesen.

Bakterien, Pilze und Flagellaten

Viele BakterienPilze und Flagellaten  können über ihre Cellulasen die Cellulose nur bis zum Glucosedimer Cellobiose zersetzen. Einige wenige Protozoen und Pilze wie AspergillusPenicillium und Fusarium-Arten besitzen zusätzlich die notwendigen β-1,4-Glucosidasen oder Cellobiasen, welche die Cellobiose in Glucose aufspalten. Manche holzzersetzenden Pilze wie Ceriporiopsis subvermispora können Cellobiose auch über die Cellobiosedehydrogenase (CDH), ein extrazelluläres Hämoflavoenzym, oxidativ abbauen. Dabei entsteht statt der Glucose Gluconsäure.

Der Abbau der Cellulose durch weitere hydrolytische Enzyme wird unterstützt durch Kohlenhydrat-bindende Bereiche (CBMs) der Enzyme.

Die Grünalge Chlamydomonas reinhardtii kann Cellulose spalten und zur Energiegewinnung nutzen.

Lebensmittelzusatzstoff

Auch in der Nahrungsmittel- und Pharmaindustrie wird Cellulose bzw. werden Cellulosederivate verwendet, z. B. als VerdickungsmittelTrägerstoffFüllstoffTrennmittelÜberzugsmittel und Aufschlagmittel. Als Lebensmittelzusatzstoff trägt Cellulose die Bezeichnungen E 460 bis E 466:

E 460i – Mikrokristalline Cellulose
E 460ii – Cellulosepulver
E 461 – Methylcellulose
E 463 – Hydroxypropylcellulose
E 464 – Hydroxypropylmethylcellulose
E 465 – Ethylmethylcellulose
E 466 – Carboxymethylcellulose
Der Nachweis erfolgt mittels einer IodZinkchloridlösung (Blaufärbung).

Siehe auch

Literatur

  • Hans-Werner Heldt, Birgit Piechulla, Fiona Heldt: Pflanzenbiochemie. 4. Auflage, Spektrum, Heidelberg / Berlin 2008, ISBN 978-3-8274-1961-3.
  • Peter Schopfer, Axel Brennicke: Pflanzenphysiologie. 7. Auflage, Spektrum, Heidelberg / Berlin 2010, ISBN 978-3-8274-2351-1.
  • Lincoln Taiz, Eduardo Zeiger: Physiologie der Pflanzen. (Originaltitel: Plant physiology übersetzt von Uta Dreßer), Spektrum, Heidelberg / Berlin 2000, ISBN 3-8274-0537-8.
  • Dieter Hess: Pflanzenphysiologie. 11. vollständig neu bearbeitete und gestaltete Auflage, UTB 8393 / Ulmer, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8252-8393-3 (UTB) / ISBN 978-3-8001-2885-3 (Ulmer).
  • Fumiaki Nakatsubo: Chemical synthesis of Cellulose. In: David N.-S. Hon, Nobuo Shira: Wood and cellulosic chemistry. Ausgabe 2, CRC Press, 2001, ISBN 978-0-8247-0024-9eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.

Weblinks

Die Verwertung von Zellulose mit Hilfe bakterieller Symbiose

Beim anaeroben Zelluloseabbau entstehen CO2 und Methan zu gleichen Teilen! Alle pflanzenfressenden Tierarten besitzen selbst keine Enzyme zur Spaltung von Zellulose. Zellulose ist ein Polymer aus D-Glucose, welche beta-strukturell verknüpft ist. Stärke ist ein Polymer aus D-Glucose, welche alpha-strukturell verknüpft ist! Dieser feine Unterschied in der Bindung hat große Unterschiede in den Materialeigenschaften von Stärke und Zellulose zur Folge. Um die beta-Verbindung zu spalten, braucht es bakterielle Enzyme. Anscheinend war der Weg in die Symbioseverdauung zu investieren im Laufe der Evolution erfolgreicher, als selbst die Enzyme zu entwickeln! Die allermeisten Tiere besitzen nur die Enzyme, die α-1,4- oder α-1,6-glycosidische Bindungen (z. B. in Stärke) spalten können (Amylasen), nicht aber β-1,4-glycosidische Bindungen der Zellulose (Cellulasen). Deshalb können diese Tiere (z. B. Kühe) den hohen Energiegehalt dieses Kohlenhydrates nur mit Hilfe von endosymbiontischen Mikroorganismen erschließen, die in ihren Verdauungsorganen leben. Zellulosespaltende Enzyme sind ähnliche evolutionäre „one-hit-wonders“ wie Ribulose1,5biphosphatcarboxylase, Chlorophyll, Hämoglobin und beispielsweise DNA: Grundstrukturen ohne die ein Leben unmöglich, für die im Laufe der Evolution aber keine besseren, effektiveren oder schnelleren Methoden/Strukturen gefunden wurden. Also entwickelten die pflanzenfressenden Tiere symbiontische Verdauungssysteme. Mikroorganismen (Bakterien und Einzeller) leben im Darmsystem der Tiere („endosymbiontisch“) und bauen mit ihrem Enzymsystem die Zelluloserohfaser ab.
Die Wiederkäuer sind eine sehr große Gruppe von Pflanzenfressern, die zusätzlich zum Labmagen 3 weitere Vormägen entwickelt haben. Darin wird das Futter eingeweicht, mehrmals gekaut und zerkleinert, bis es schließlich in den Labmagen wandert, der unserem Magen entspricht. Im Pansen mit seinem großen Volumen spalten die Mikroorganismen die Zellulose und bauen eigene Körpersubstanz auf, mit einem sehr wertvollen Protein, das quasi alle Aminosäuren enthält. Ein Großteil der Mikroorganismen wird dann im Labmagen unter Einwirkung von Proteasen verdaut, so dass das oft quantitativ oder qualitativ nicht ausreichende pflanzliche Protein eine wertvolle Ergänzung erhält. Zu den Wiederkäuern zählt man die Giraffenartigen, die Moschustiere, die Gabelhornträger (Antilopen/Ziegen), die Hirsche und die Hornträger (Rinder).
Die Dickdarmverdauer verfügen nur über einen einhöhligen Magen, ähnlich wie die Fleischfresser und Allesfresser (Schwein, Mensch etc.). Das von den Zähnen zermahlene Futter gelangt in den Magen und wird dort ähnlich zum Fleischfresser mit Magensaft vermischt. Beim Pferd und anderen Pflanzenfressern mit einhöhligem Magen verfügt der Dickdarm über eine reichhaltige Bakterienflora, die in erster Linie zum Abbau der Zellulose beiträgt. Beim Pferd bildet der Dickdarm große Gärkammern (Blinddärme), in denen Zellulose bakteriell zerlegt wird, so dass bei diesen Tierarten der Dickdarm das wichtigste Verdauungsorgan darstellt, ganz im Gegensatz zu den Wiederkäuern und Fleischfressern. Die von den Bakterien gebildeten Eiweißstoffe, Vitamine K und B-Komplex, können relativ gut absorbiert werden. Kohlenhydratverdauung findet ebenso im Dickdarm statt wie auch die Neubildung von Eiweißen aus Aminosäuren durch Bakterien und Einzeller (Protozoen), die im Gegensatz zu den Wiederkäuern zur normalen Dickdarmflora des Pferdes gehören. Sehr viele Kleinsäuger sind Enddarmfermentierer.
In Punkto Nahrungsmenge und Nahrungsqualität unterscheiden sich die beiden verbreitetsten Verdauungssysteme erheblich! Siehe Abbildung 4a: Sind Qualität und Menge an Nahrung gut, ist „alles gut“! 4b: Enddarmfermentierer können bei schlechter Nahrungsqualität den Durchsatz erhöhen. Bei Wiederkäuern ist das durch die längere Verweilzeit im Pansen nicht im erforderlichen Umfang möglich! 4c: Ist die Nahrungsqualität gut, die Menge beschränkt, haben Wiederkäuer den Vorteil, dass sie durch die umfangreiche Vorbehandlung aus der Nahrung das meiste herausholen können. Bei den Pferden geht relativ zuviel Bakterieneiweiß verloren, da nach dem Dickdarm kein Sorptionsorgan mehr folgt. Selbst im falle 4d haben die Wiederkäuer noch leichte Vorteile, während das Pferd stirbt.
Noch etwas zum Bison, als einem der größten Wiederkäuer Nordamerikas: Während der Bestand der Bisons vor der Ankunft der europäischen Siedler in Nordamerika auf rund 30 Millionen Tiere geschätzt wird, ging er bis zum Ende des 19. Jahrhunderts aufgrund exzessiver Bejagung dramatisch zurück. Man knallte sie einfach ab, um den Indianern die Nahrungsgrundlage zu nehmen, um an deren Land zu kommen (Land grabbing). Ähnlichkeiten zum Bauernlegen sind rein zufällig! Hetzjagden auf die Tierhalter sind nur gefühlt!
Dank der Gründung des Yellowstone-Nationalparks im Jahr 1872 sowie des Wood-Buffalo-Nationalparks im Jahr 1922 erhielten die Bisons noch rechtzeitig Rückzugsgebiete. Heute wird die Gesamtzahl der wildlebenden Tiere auf mehr als 30.000 Individuen geschätzt. https://www.agrarpower.de/die-verwertung-von-zellulose-mit-hilfe-bakterieller-symbiose/#:~:text=Mikroorganismen%20(Bakterien%20und%20Einzeller)%20leben,3%20weitere%20Vorm%C3%A4gen%20entwickelt%20haben.

Gentechnisch verändertes Bakterium spaltet Zellulose

Forscher haben einen Mikroorganismus konstruiert, der Biomasse in einzelne Zucker aufspaltet. Ein Team um Jay Keasling von der University of California übertrug die Gene für vier entscheidende Enzyme auf das Bakterium Escherichia coli, die in mehreren Schritten aus dem Polymer Zellulose die einzelnen Glukoseeinheiten freisetzt. Das Bakterium kann sich so direkt von Zellulose ernähren. Bisher mussten die nötigen Enzyme in einem separaten Schritt biotechnisch produziert werden, um Zucker für die Bakterien freizusetzen.

Pflanzen bestehen zu einem beträchtlichen Teil aus Zellulose, einem Polymer aus Glukosebausteinen. Diesen energiereichen Zucker können Mikroorganismen als Nahrung nutzen und zu allerlei nützlichen Stoffen umsetzen – zum Beispiel Ethanol oder Biodiesel. Während die Biosynthese von verschiedenen Chemikalien aus Zuckern mit Hilfe geeigneter Organismen inzwischen Routine ist, ist die Spaltung der Zellulose in ihre einzelnen Zuckerbausteine technisch noch sehr aufwändig – das übernimmt normalerweise ein Enzym aus der Klasse der Glykosidhydrolasen, das man dazu separat in großen Mengen herstellen muss. Dies ist der aufwändigste Teil des Prozesses, und die Glykosidhydrolase ist abgesehen vom Rohmaterial selbst die teuerste Komponente des gesamten Prozesses.

In Wachstumsexperimenten waren die so hergestellten Bakterien tatsächlich in der Lage, auf vorbehandelter Pflanzenbiomasse zu wachsen, im Gegensatz zu unveränderten Bakterien. In gemeinsamer Kultur mit einem Biodiesel produzierenden E.-coli-Stamm erzeugten diese Bakterien tatsächlich Biokraftstoff. Allerdings ist die Ausbeute des Verfahrens derzeit noch sehr gering, und die Biomasse muss mit einer ionischen Flüssigkeit vorbehandelt werden – was selbst ein sehr teures Verfahren ist.

https://zoo.saarbruecken.de/media/download-5329c1e3eb6ae

Cellulose abbauende Mikroorganismen

Cellulose abbauende Mikroorganismencellulolytische Mikroorganismen, verschiedene Pilze, Bakterien und Flagellaten, die durch die Aktivität von Cellulasen Cellulose abbauen. Zu den Cellulose abbauenden Pilzen gehören Schlauchpilze (Ascomycetes), Fungi imperfecti (Deuteromycetes) und Ständerpilze (Basidiomycetes) wie z.B. die Erreger der Braunfäule des Holzes. Der Celluloseabbau durch einzellige Pilze ist vor allem in sauren Böden von Bedeutung und bei Verdauungsprozessen im Pansen (Pansensymbiose). An der Pansensymbiose sind insbesondere die Ciliaten und anaerobe Bakterien wie ButyrivibrioRuminococcus u.a. beteiligt. In neutralen und alkalischen Böden überwiegt der Celluloseabbau durch Bakterien. Zu den cellulolytischen Bakterien gehören Cellulomonas-Arten (Cellulomonas), Vertreter der Gatt. Cytophaga und Sporocytophaga, daneben auch Arten der Gatt. ThermoactinomycesThermomonosporaStreptomyces und einige Bacillus-Arten (Bacillus polymyxaBacillus licheniformis). Anaerobe Celluloseabbauer sind vor allem Clostridien, z.B. Clostridium thermocellum. Bei vielen Pflanzen fressenden Tieren wird Cellulose von Symbionten im Blinddarm abgebaut. Als Abbauprodukte des anaeroben Celluloseabbaus treten u.a. CO2, H2, Lactat, Acetat, Propionat und Butyrat auf. Diese Abbauprodukte dienen anderen Bakterien als Ernährungsgrundlage. Vom Celluloseabbau im Verdauungssystem profitieren vor allem die Wirtsorganismen (Tier, Mensch). Der Celluloseabbau im Boden spielt eine bedeutende Rolle bei der Mineralisation und damit im Kohlenstoffkreislauf der Erde.

https://www.spektrum.de/lexikon/biologie-kompakt/cellulose-abbauende-mikroorganismen/2192#:~:text=Thermoactinomyces%2C%20Thermomonospora%2C%20Streptomyces%20und%20einige,von%20Symbionten%20im%20Blinddarm%20abgebaut.

Bakterien machen Blattnahrung für Käfer verdaulich

Schildkäfer benötigen symbiotisches Bakterium zum Abbau pflanzlicher Zellwände

17.11.2017

Ein internationales Team unter Beteiligung von Forschern der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) hat ein Bakterium in einer Blattkäferart beschrieben, das dem Käfer Enzyme zur Verfügung stellt, mit denen die Insekten bestimmte Bestandteile der pflanzlichen Zellwand verdauen können. Das Bakterium weist das kleinste Erbgut aller bislang untersuchten Organismen auf, die außerhalb einer Wirtszelle leben. Das Genom enthält Gene, die für die Bildung von Pektinasen zuständig sind: Enzyme, die das Pektin, ein wesentliches Bauelement der Zellwand, aufbrechen. Die Produktion der Pektinasen ist somit die Hauptaufgabe dieser Bakterien. Ohne die symbiotischen Mikroben könnten die Käfer nicht an die Nährstoffe innerhalb der pflanzlichen Zellen gelangen und somit wohl nicht von Blattnahrung leben.

“Der Ausgangspunkt unserer Studie waren histologische Beschreibungen und Zeichnungen der symbiotischen Organe von Schildkäfern, die der deutsche Zoologe Hans-Jürgen Stammer vor mehr als 80 Jahren anfertigte. Dieser außergewöhnlichen Partnerschaft zwischen Käfer und Bakterium, die Stammer als Besonderheit beschrieb, wollten wir mit modernen molekularbiologischen Untersuchungsmethoden auf den Grund gehen”, erklärt Dr. Hassan Salem, der Erstautor der Publikation, der am Max-Planck-Institut für chemische Ökologie promovierte und derzeit mit einem Feodor-Lynen-Stipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung an der US-amerikanischen Emory University in Altlanta, Georgia, forscht.

Hans-Jürgen Stammer (1899-1968) erforschte bereits in den 1920er und 1930er Jahren Symbiosen zwischen Insekten und Bakterien. Er musste jedoch feststellen, dass symbiotische Bakterien in der Familie der Blattkäfer (Chrysomelidae) kaum zu finden sind. Allerdings fand er bei seinen Untersuchungen auch einige Ausnahmen, darunter Arten aus der Unterfamilie der Schildkäfer, wie den Distelschildkäfer (Cassida rubiginosa). Diese Schildkäferarten sind, wie er in einer Studie 1936 beschrieb, mit ungewöhnlichen Organen ausgestattet. Die Symbiose-Bakterien wohnen in sackartigen Ausstülpungen am Darm der Käfer. Sie werden von weiblichen Käfern über Vaginalschläuche auf die Nachkommen übertragen, indem jedes Käfer-Ei mit einer kleinen Symbiontenhaube versehen wird. Wenn die Larve aus dem Ei schlüpft, frisst sie sich durch die Eischale und verschlingt das Häubchen, das die symbiotischen Bakterien enthält.

Blattkäfer können Bestandteile der pflanzlichen Zellwand wie Zellulose und Pektin mit Hilfe von Verdauungsenzymen abbauen. Allerdings zeigten genetische Untersuchungen, dass der Distelschildkäfer selbst keine Gene besitzt, die den Bauplan für entsprechende Pektinase-Enzyme enthalten. Die neue Studie zeigt nun, dass dieses Defizit durch die enge Symbiose mit dem Bakterium ausgeglichen wird. Um die Bedeutung der bakteriellen Symbionten für den Käfer zu verstehen, führten die Forscher eine Reihe von Untersuchungen durch, die sie mit Messungen der Enzymaktivität kombinierten. “Als wir die Enzymaktivität in Distelschildkäfern mit und ohne Symbiose-Bakterien verglichen, stellten wir fest, dass Distelschildkäfer ohne Symbionten kein Pektin mehr abbauen konnten, um an die Nährstoffe in den pflanzlichen Zellen zu gelangen. Diese Käfer hatten deutlich geringere Überlebenschancen”, sagt Dr. Roy Kirsch vom Max-Planck-Institut für chemische Ökologie.

Die genetische Untersuchung des Symbiose-Bakteriums, das die Forscher in Erinnerung an Stammers Aufzeichnungen in der aktuellen Studie als “Candidatus Stammera capleta” vorstellen, erbrachte eine weitere Überraschung. Das Erbgut des Winzlings ist auf wenige hundert Gene reduziert, unter denen einige aber die Produktion und den Transport von Pektinasen regulieren. Entsprechend klein ist das Genom: Mit lediglich etwa 270.000 Basenpaaren hat das Bakterium das kleinste jemals beschriebene Genom eines Organismus, der außerhalb einer Wirtszelle existiert. Zum Vergleich: Das Darmbakterium Escherichia coli, das im Darm vieler Tiere einschließlich des Menschen anzutreffen ist, hat beispielsweise 4.600.000 Basenpaare, ist also 17-mal so groß. Ein noch kleineres Genom als das des Käfer-Symbionten wurde bislang nur in Bakterien gefunden, die innerhalb von Zellen ihrer Wirte leben.

Die Symbiose zwischen Käfer und Bakterium erstaunt durch eine sehr klare Arbeitsteilung. “Der Käfer besitzt die Gene, die für die Bildung von Enzymen verantwortlich sind, die Zellulose verdauen, während der Symbiont Pektinasen zur Verfügung stellt. Zusammen haben sie alle notwendigen Enzyme, um die pflanzliche Zellwand abbauen zu können. Besonders an dieser Symbiose ist, dass wir erstmals ein spezialisiertes symbiotisches Bakterium beschreiben konnten, dessen primäre oder sogar einzige Aufgabe die Herstellung von Pektin abbauenden Enzymen ist”, fasst Salem zusammen.

Dass es heute viele pflanzenfressende Tiere gibt, ist eine Folge von Anpassungen, die sich im Laufe der Evolution herausgebildet haben. An vielen dieser Anpassungen sind tatsächlich Mikroorganismen maßgeblich beteiligt. Die Distelschildkäfer sind dafür ein beeindruckendes Beispiel. Ohne Pektinasen kommen sie nicht an die Nährstoffe in den Pflanzenzellen. Die Herstellung dieser Enzyme haben sie allerdings vollständig an einen Dienstleister ausgelagert: ein Bakterium, das in speziellen Organen am Darm haust.

In vielen Blattkäferarten sind die Gene, die für die Bildung von Verdauungsenzymen für den Abbau pflanzlicher Zellwandbestandteile verantwortlich sind, ursprünglich über einen horizontalen Gentransfer von Pilzen und Bakterien in das Erbgut der Vorfahren dieser Insekten gelangt. “Es ist wirklich faszinierend, wie unterschiedlich Insekten das Problem gelöst haben, die Zellwand einer Pflanze aufzubrechen. Warum sich manche Insekten dafür Gene aus Mikroorganismen angeeignet haben, während andere die Aufgabe Symbionten überlassen, ist eine spannende Frage für zukünftige Untersuchungen”, sagt Prof. Dr. Martin Kaltenpoth vom Institut für Organismische und Molekulare Evolutionsbiologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. https://www.uni-mainz.de/presse/aktuell/3386_DEU_HTML.php

 

Foto/©: Hassan Salem, Emory University
Die bevorzugte Nahrungspflanze des Distelschildkäfers (Cassida rubiginosa) ist die Acker-Kratzdistel, ein weltweit gefürchtetes Unkraut im Ackerbau. Als wichtiger Nützling wird der Distelschildkäfer auch zur Bekämpfung des Unkrauts eingesetzt.
Foto/©: Benjamin Weiss, JGU, und Hassan Salem, Emory University
Dank winziger Bakterien in speziellen Organen an seinem Darm, kann der Käfer pflanzliche Nahrung verdauen. Der Querschnitt zeigt die symbiotischen Organe im Käferdarm. In diesen sackartigen Ausstülpungen leben die Symbiose-Bakterien.

Kontakt

Prof. Dr. Martin Kaltenpoth
Abteilung Evolutionäre Ökologie
Institut für Organismische und Molekulare Evolutionsbiologie (IOME)
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
55099 Mainz
Tel.: 06131 39-24411
Fax: 06131 39-23731
E-Mail | Homepage

Emory University
Dr. Hassan Salem
Department of Biology
Atlanta, GA 30312, USA
E-Mail | Homepage

 

Isolatie / Wand opgebouwd uit wanden
Isolation / Mur composé de murs.
Isolierung / Wand aufgebaut aus Wänden.
Insulation / Wall made up of walls.

Isolation ouate de cellulose : le guide

Il existe plusieurs techniques d’isolation des pièces et des habitations. Chacune possède bien sûr ses spécificités. Cependant, s’engager dans des travaux d’isolation demande un budget qui est assez important, et la technique d’isolation en ouate cellulose est celle qui propose le rapport qualité-prix le plus intéressant. En effet, elle propose un confort d’isolation performant, et cela, à coût moindre pour que les petits budgets puissent s’en accommoder. C’est ce qui est particulièrement intéressant avec cette technique d’isolation.

Sommaire

 

Quels sont les points faibles de la ouate de cellulose ?

Malgré ses points forts, la ouate de cellulose présente également certains points faibles, qu’il est aussi important de prendre en compte lors du choix d’un matériau isolant.

En effet, sa résistance à l’humidité est qualifiée comme étant plutôt moyenne. Ce qui veut dire que dans des endroits où il a tendance à pleuvoir, la ouate de cellulose n’est pas le matériau le plus conseillé. En cas de dégât des eaux, le matériau isolant pourrait ne pas tenir le coup.

Par ailleurs, on peut aussi citer dans les points faibles de la ouate de cellulose le fait que c’est un matériau plutôt sensible au tassement. Il faut donc faire attention lors de sa pose et prévoir que l’on perdra forcément un peu d’efficacité de l’isolation avec le temps.

Que faut-il savoir sur l’isolation en ouate de cellulose ?

Si l’isolation en ouate de cellulose n’est pas la plus connue et répandue de nos jours, il est toutefois intéressant d’en connaître les grandes lignes. Ceci, afin d’évaluer si ce matériau peut ou non être intéressant dans le cas des travaux à réaliser chez soi. Quels formats privilégier en fonction de l’utilisation, quelles méthodes d’utilisation sont préconisées ou encore quel budget prévoir pour ce type de travaux : on vous en dit plus dans cette seconde partie.

Quels formats de ouate de cellulose pour quelles utilisations ?

Il existe plusieurs types de ouates de cellulose adaptés à chaque utilisation. En réalité, ils ne diffèrent pas vraiment en termes de compositions, mais plutôt sur le packaging et de distribution. Chaque ouate de cellulose, pour un usage précis, sera disponible dans un packaging bien utile et pratique pour son utilisation directe. Elle pourra être utilisée pour :

  • L’isolation des combles perdus : dans ce cas, on utilisera de la ouate de cellulose disponible en vrac, en format de 10 à 15 kilos. Le matériau isolant permet ici d’avoir un confort optimal en hiver comme en été, et cela, à moindre budget.
  • L’isolation des combles aménageables : pour cette situation, on privilégie en général la ouate de cellulose en insufflation ou sous forme de panneaux semi-rigides. Si le confort à toutes saisons est garanti dans les deux cas, il faut néanmoins noter que la seconde option de format sera plus coûteuse que la première.
  • L’isolation des murs : s’il existe des alternatives comme la laine de bois, la laine de roche ou la laine de verre, la ouate de cellulose reste un matériau intéressant à utiliser pour ces travaux d’isolation. C’est également l’insufflation en vrac ou encore les panneaux semi-rigides qu’il conviendra de préférer dans ce cas.

Quelles sont les méthodes d’utilisation de la ouate de cellulose ?

S’il y a du choix en termes de formats vendus de ouate de cellulose, en fonction de son utilisation, il y a également logiquement des méthodes d’installation différentes.

On en dénombre 3 grandes :

  • L’insufflation : il s’agit d’une injection sous pression et à sec du matériau dans une paroi verticale. Cette méthode est pratique notamment lorsqu’il s’agit d’isoler des cloisons ou dans le cas d’une isolation par l’extérieur.
  • Le soufflage : ici, il est question de répandre le matériau à sec sur une zone horizontale. C’est la technique à privilégier pour isoler des combles non aménageables par exemple, puisqu’elle permet de remplir entièrement et de manière homogène une surface.
  • La pose : tout simplement, dans le cas de panneaux ou de rouleaux de ouate de cellulose, nul besoin d’injection ou de répartition sur une surface plane, il suffit de poser le matériau sur la zone souhaitée.

 

Quel budget prévoir pour une isolation en ouate de cellulose ?

Les tarifs de l’isolation en ouate de cellulose sont assez abordables comparés aux autres techniques d’isolation. C’est pour cette raison qu’elle est connue comme étant une parfaite alternative qualité/prix avec un confort d’isolation important. Généralement, il faut en effet compter en moyenne 20 euros le mètre carré (hors taxes) pour une isolation en ouate de cellulose. Cependant, cela peut être différent d’un artisan à un autre ; non seulement selon le coût de la main-d’œuvre, mais également en fonction de la technique utilisée (par soufflage, par insufflation…) et du format utilisé (vrac, panneaux semi-rigides…).

Il est possible de demander des devis pour savoir à quel prix pourront être faits les travaux d’isolation en ouate de cellulose. Pour cela, on peut contacter directement des professionnels ou passer par notre plateforme de devis en ligne. Ce dernier permet de recevoir pour une prestation demandée des devis d’entreprises spécialisées et situées dans la région. Ceci en quelques clics, gratuitement et sans aucun engagement !

En conclusion, la ouate de cellulose est un matériau isolant à la fois utile et adapté, que ce soit pour de l’isolation par l’intérieur ou de l’isolation par l’extérieur. En effet, résistante au feu, à la moisissure, mais aussi aux rongeurs, elle a une bonne durée de vie. Attention toutefois, car ce matériau à base de papier recyclé craint le tassement et n’est pas le plus résistant à l’humidité. Mais que ce soit sous forme de panneaux, de rouleaux, en flocons ou en vrac, le rapport qualité-prix du produit reste intéressant : avec un prix moyen de 20 euros par m².

Isolation ouate de cellulose : le guide

wat is cellulose?

Cellulose isolatie bestaat uit gerecycled krantenpapier. Het krantenpapier wordt versnipperd en daarna worden er minerale zouten aan toegevoegd. Cellulose staat ook bekend als papiervlokken. De vlokken worden als droge inblaas-isolatie ingeblazen in holle constructies (zoals een wand, dak, vloer of plafond). Het is één van de meest ecologische en milieuvriendelijke isolatiematerialen die er zijn. De cellulose vezels verweven met elkaar en vormen een dichte homogene isolatielaag. De minerale zouten zorgen dat het isolatiemateriaal brandwerend wordt en bestand is tegen vocht, schimmel en ongedierte. Het isolatiemateriaal bevat veel lucht, waardoor het een goede isolerende werking heeft.

voordelen

  • Thermisch isolerend. Het materiaal sluit zich naadloos om balken, buizen en leidingen en zorgen voor een hoge densiteit en vormt een uitstekende thermisch isolerende laag. Het zorgt voor een lage warmteoverdracht van buiten naar binnen. Hierdoor zal het veel langer duren voordat een ruimte opwarmt bij warme buitentemperaturen dan bij het gebruik van andere isolatiematerialen
  • De hoge densiteit zorgt voor een goede geluidsisolatie. Het zorgt voor het tegengaan van geluidsoverlast tussen kamers of woonverdiepingen.
  • Het materiaal is neemt vocht op en draagt daardoor bij aan een gezond binnen milieu. Het is in staat om tot 30% van het eigen gewicht in water op te nemen, wat condensatie en vocht in muren beperkt
  • Cellulose is gemaakt van gerecycled papier, een natuurproduct, bij de productie zijn weinig chemische stoffen gebruikt en vrijgekomen. Het is 100% recyclebaar en circulair
  • Cellulose isolatie is een goedkope manier van isoleren.
  • Door de hoge dichtheid en de toevoeging van minerale zouten is het materiaal brandvertragend
  • Vochtwerend en schimmelwerend
  • Geurloos en veilig voor mens en milieu
  • Een lange levensduur van zeker 50 jaar waarna het geschikt is voor hergebruik
  • Verwerking en aanraking geven geen irritaties zoals jeuk https://inblaasnoord.nl/cellulose/

 

 

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