Dall’Abaco Evaristo Felice

Dall’Abaco (* 12. Juli 1675 in Verona; † 12. Juli 1742 in München) war ein italienischer ViolinistCellist und Komponist.

Leben

Evaristo Felice Dall’Abacos Vater war der causidico Damiano Abaco, seine Mutter Clorinda Abaco. Ein causidico war ein „Rechtsgelehrter niederen Grades ohne die Befugnisse, Prozesschriften einzureichen und bei Rechtsprechungen zu plädieren.“

Dall’Abaco war als Violinist und Cellist möglicherweise ein Schüler Giuseppe Torellis. 1696 trat er in Modena des Öfteren mit Tomaso Antonio Vitali auf. Abacos musikalische Tätigkeiten in Modena wurden durch von ihm quittierte Zahlungsbelege im Staatsarchiv dokumentiert. Er war kein ständiges Mitglied der Hofkapelle, wirkte aber bei besonderen Anlässen mit. Dies waren Opernaufführungen; Kirchenmusiken, Akademien und Hoffeste. Er lernte die Opern und Oratorien der spätvenetianischen Schule kennen, wie Werke von GianettiniPallaviciniLotti und Marc’ Antonio Ziani. Er kam aber auch schon früh mit dem französischen Stil in Berührung, da der Franzose Ambreville die Hofmusiken bei Bällen und Hoffesten leitete. Nach dem 19. September 1701 verliert sich Dall’Abacos Spur in Modena. Seit 1704 war er als Cellist Kammermusiker am Münchener Hof, vermutlich ermutigt durch Pietro Torri, der eine einflussreiche Stellung bei der Hofkapelle innehatte und später Rat und Direktor der Kammermusik war. Während des Spanischen Erbfolgekrieges weilte der Kurfürst Max II. Emanuel selten in München. So wartete Dall’Abaco in dieser Zeit auf Beschäftigung und erhielt seinen Sold erst verspätet. Im Januar 1705 wurde er auf eigenen Wunsch aus dem Dienst in München entlassen.

1704 gründete Max II. Emanuel in Brüssel eine neu Académie de musique, um für seine luxuriöse Hofhaltung auch die adäquate Musik zur Verfügung zu haben. Zusammen mit anderen Musikern begab sich Dall’Abaco in Brüssel wieder in die Dienste des Kurfürsten. Es wurden feierliche Kirchenmusiken, und Konzerte, zu besonderen Anlässen auch Opern Lullys gespielt. Gezwungen durch den Verlauf des Spanischen Erbfolgekrieges endete die Zeit in Brüssel 1706.

Zu dieser Zeit erreichte Dall’Abaco die Nachricht des Todes seines Vaters. Am 19. Oktober 1706 zog Max II. Emanuel zusammen mit seiner Hofmusik feierlich in Mons ein. Auch hier fanden wieder Bälle und Theateraufführungen statt, und zwar im großen Saal des Rathauses. Nach einer weiteren Niederlage der Franzosen 1709 musste der Tross des Kurfürsten auch Mons verlassen. Nach einer kurzen Phase in Versailles wurde dem Bayern das Schloss in Compiègne angewiesen.[1] Während dieser Zeit weilte Dall’Abaco im März 1710 und im Frühjahr 1711 in Paris und Versailles und erhielt neue musikalische Impulse. 1711 starb Kaiser Joseph I. und es wendete sich das Blatt. Max II. Emanuel kehrte zunächst nach Luxemburg, Namur, Charleroi und Nieuwpoort zurück. In Namur kamen wieder größere musikalische Aufführungen in Gang. Bei dem erneuten Aufenthalt in Compiègne bis zur Rückkehr nach München wurde der Musik wieder ein größerer Stellenwert eingeräumt. Nach dem Rastatter Frieden blieb der Kurfürst in Frankreich, bis die Verhältnisse in Bayern wieder geordnet waren. Dall’Abaco avancierte in dieser Zeit zum Konzertmeister. Während dieser Jahre hatte Evaristo Felice Dall’Abaco weiter die Gelegenheit, sich mit dem französischen Stil vertraut zu machen.

1715 kehrte Max II. Emanuel nach München zurück und mit ihm das musikalische Leben. Zu den Musikern der Hofkapelle, die in München zurückgeblieben waren und denjenigen, die ihn ins Exil begleitet hatten, stellte er zusätzlich weitere Musiker ein. Nach dem Tod des älteren Konzertmeisterkollegen Melchior Dardespin (* 1643; † 1717) übernahm Dall’Abaco dessen Titel des Kurfürstlichen Rats. (Letzteres war für einen Musiker eine ungewöhnliche Ehre). Zu seinen Aufgaben gehörten neben der künstlerischen Arbeit, der Funktion des führenden Geigers in Kirche, Oper und Kammer, die Sorge um die Instrumente und die Überwachung der Kopisten.

1726 starb Max II. Emanuel. Sein Sohn Karl Albert folgte ihm nach. Anerkennung und Einfluss Dall’Abacos wurden geringer, nachdem sein großer Gönner gestorben war. Nach Pietro Torris Tod 1734 wurde dessen Stelle eines Rats und Direktors der Kammermusik neuvergeben. Hierbei wurde Dall’Abaco übergangen, obwohl er die nächste Anwartschaft auf diese Titel gehabt hätte. Es wurden jüngere Musiker, Komponisten und Kapellmeister eingestellt und ihm vorgezogen. Mit den jüngeren Kollegen veränderte sich der Musikgeschmack und der Einfluss Dall’Abacos verringerte sich weiter. Man verstand ihn und seine Musik nicht mehr. Er übte seine Ämter noch bis 1740 aus und zog sich dann mit einer Pension ins Privatleben zurück. 1742 starb er in München.

In der Zeit in den Niederlanden heiratete er Marie Clemence Bultinck. Sie hatten gemeinsam 5 Kinder. Sein Sohn, der spätere Bonner Hofmusiker Joseph Dall’Abaco, wurde 1710 in Brüssel geboren und dem Erzbischof von Köln zu Ehren Joseph Clemens genannt.https://de.wikipedia.org/wiki/Evaristo_Felice_Dall%E2%80%99Abaco

E.F. Dall’Abaco: 12 Concerti à più Istrumenti, Op.VI [Il Tempio Armonico]
Evaristo Felice dall’ Abaco “12 Conciertos para varios instrumentos”

Evaristo Felice dall’ Abaco (12 de julio de 1675, Verona, Italia – 12 de julio de 1742, Múnich, Alemania). 12 Concerti à più Istrumenti Opera Sesta, indirizzata all’Arcivescovo Ellettore di Colonia Clemente Augusto [Amsterdam, 1735]: 1. Concierto No.12 en Re mayor [Allegro-Grave-Allegro ma non troppo] 0:09 2. Concierto No.4 en Si menor [Allegro-Adagio-Allegro] 6:53 3. Concierto No.2 en Mi mayor [Allegro ma non troppo-Aria. Cantabile-Allegro assai] 14:33 4. Concierto No.3 en Fa mayor [Allegro-Largo sempre piano-Allegro e spirituoso] 22:26 5. Concierto No.1 en Do mayor [Allegro-Largo-Presto e spiccato] 29:34 6. Concierto No.8 en Re mayor [Allegro-Largo-Allegro] 36:48 7. Concierto No.7 en La mayor [Allegro-Grave-Presto] 41:58 8. Concierto No.11 en Mi mayor [Allegro-Aria. Cantabile-Allegro e spirituoso] 47:25 9. Concierto No.10 en Do mayor [Allegro-LargoAllegro] 56:49 10 Concierto No.9 en Si bemol mayor [Allegro ma non troppo-Largo assai-Allegro assai] 1:03:00 11. Concierto No.5 en Sol mayor [Allegro e vivace assai-Aria. Adagio cantabile-Allegro] 1:12:10 12. Concierto No.6 en Fa mayor [Allegro-Adagio-Allegro ma non troppo-Allegro assai] 1:19:39 Il Tempio Armonico Alberto Rasi, director.

E.F. DALL’ABACO: Sonate Op.I e Op. III, Insieme Strumentale di Roma Insieme Strumentale di Roma Giorgio Sasso [violin, direction] Francesco Sorrentino [cello] Salvatore Carcioli [harpsichord, organ] Mauro Lopes Ferreira [violin]
E. F. Dall’Abaco “Concerto a quattro da chiesa” Op.2 n.4 – Orchestra Gaetano Zinetti
Giuseppe Maria Dall’Abaco – Primo, Capriccio (Mécénat Musica 12.3 Elinor Frey) Classical Music Video

Mécénat Musica 12.3 Elinor Frey – Dall’Abaco: Primo, Capriccio. baroque violoncelle/cello: Elinor Frey. Site: Oratoire Saint-Joseph, Montréal, 10 May 2014. Video réalisatrice: Alexandra Oakley. Audio: Passacaille Album: La Voce Del Violoncello. http://tinyurl.com/ovzgn8u Giuseppe Maria Dall’Abaco (1710-1805).

Evaristo Felice was born in Verona into a family of high social standing. He was educated at the violin and the cello, possibly by Giuseppe Torelli. In 1696 he moved to Modena where he was active as a violinist and in 1704 he worked at the court in Munich. The reigning elector had to flee to the southern Netherlands following a defeat in the War of the Spanish Succession. Dall’Abaco followed him to Brussels and here his son, Joseph-Marie-Clément (or Giuseppe Maria) was born in 1710. In 1715 the elector returned to Munich and Dall’Abaco with him. He was appointed Konzertmeister of the court orchestra and played a central role in the music life of the city. When the elector died in 1726 Dall’Abaco’s was gradually moved into the sidelines.
 
After his return to Munich Dall’Abaco became his son’s first music teacher. He packed him off to Venice to extend his musical education. When Giuseppe Maria returned he apparently couldn’t find employment in Munich. Moving to Bonn, he joined the electoral chapel in 1729. In 1738 he was appointed director of the court chamber orchestra. He seems to have enjoyed the freedom to travel across Europe as a cello virtuoso. Appearances in this capacity in London and other English towns and in Vienna are documented. In 1753 he left Bonn for Verona. There is no sign of any musical activities after that date. He died in 1805, the same year as another cello virtuoso, Luigi Boccherini.
 
As a composer Giuseppe Maria was not very productive. Nearly fory cello sonatas from his pen have been preserved and eleven Capricci for cello without accompaniment. These form the core of this disc: Bruno Cocset has recorded all of them; the last is unfinished. They have come down to us in a 19th-century manuscript, and it is impossible to say when they may have been written. It has been noted, for instance by Philippe Mercier in New Grove, that his style is rather conservative: “Dall’Abaco’s cello sonatas, despite the advent of the new galant and pre-Classical styles, retain the gravity of the Baroque and the broad melodic span inherited, through his father, from Legrenzi, Bassani, Vitali and Lully (…)”. This judgement is supported by these capricci. The American cellist Elinor Frey, who recently devoted a disc to the early history of the cello (review), included some of these capricci in her programme as well, and states: “I was continually captivated by Dall’Abaco’s ability, like Bach’s, to generate rhythmic interest through changes of register, the intriguing perception of multiple voices, and a great and often noble, intimate, and tragic elegance”. She is not the only one to see a connection with Bach. Cocset writes in his liner notes: “Written for solo cello, they follow on from the late seventeenth-century Bolognese ricercars and J.S. Bach’s Suites for unaccompanied cello, thus forming a bridge between those compositions and the solo virtuosic pieces of the nineteenth century”. One could easily imagine them as preludes to one of Bach’s cello suites.
 
“They are amazingly free and varied in style, sometimes bold, sometimes melancholy, alternating dances with melodies or narrative prose, and with a natural, unpretentious virtuosity showing technical prowess and innovation”, Cocset writes. Those features come off well in his interpretation. These are very interesting and musically captivating pieces and Cocset delivers an equally captivating performance. They fully deserve to be part of the standard repertoire of cellists. http://www.musicweb-international.com/classrev/2014/Jan14/Dallabaco_padre_figlio_AGO011.htm

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