Hindemith Paul

Paul Hindemith (* 16. November 1895 in Hanau; † 28. Dezember 1963 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Komponist der Moderne (Neue Musik). In seiner frühen Schaffensperiode schockierte er das klassische Konzertpublikum mit provozierend neuartigen Klängen (schroffen Rhythmen, grellen Dissonanzen, Einbezug von Jazz-Elementen), was ihm den Ruf eines „Bürgerschrecks“ einbrachte. Während der Zeit des Nationalsozialismus kam es zu einem Aufführungsverbot seiner Werke, auf das er schließlich mit Emigration reagierte, zunächst in die Schweiz, dann in die USA. Unterdessen entwickelte sich seine Kompositionsweise hin zu einem neoklassizistisch geprägten Stil, der sich auf neue Weise mit klassischen Formen wie SinfonieSonate und Fuge auseinandersetzte. Dabei distanzierte er sich vom romantischen Künstlerbild des durch Inspiration beflügelten Genies und sah den Komponisten und Musiker mehr als Handwerker. Die Betonung des Handwerklichen spiegelt sich auch in seinen theoretischen Schriften, insbesondere der Unterweisung im Tonsatz. Sein theoretisches System kann kurz als freie Tonalität beschrieben werden, die sich sowohl von der traditionellen Dur-Moll-Tonalität als auch von der zwölftönigen Atonalität Schönbergs abgrenzt. Er plädierte für „Gebrauchsmusik“ und sah es als Pflicht des Komponisten an, sich sozialen Herausforderungen zu stellen und nicht zum reinen Selbstzweck zu komponieren.

Hindemith verkörpert in besonderem Maße den Typ eines in Theorie und Praxis gleichermaßen versierten Universalmusikers. So verfügte er zum Beispiel über reiche Erfahrungen als Orchester- (Geige und Bratsche) und Kammermusiker (als Bratschist im Amar-Quartett). Als Dirigent (vor allem eigener Werke) profitierte er von seinem absoluten Gehör und seiner weitgehend professionellen Beherrschung aller gängigen Orchesterinstrumente.

Leben

Als Sohn des Anstreichers Rudolf Hindemith und dessen Frau Sofie (geb. Warnecke) entstammte Hindemith einer Arbeiterfamilie. Seine frühe Kindheit verbrachte er in Rodenbach bei Hanau. Vom dritten bis zum sechsten Lebensjahr lebte Paul Hindemith bei seinen Großeltern Hindemith in Naumburg am Queis in Schlesien. Im Jahr 1900 zog die Familie nach Mühlheim am Main, wo Paul seine Grundschulzeit absolvierte und seinen ersten Geigenunterricht erhielt. 1905 zog er mit seiner Familie nach Frankfurt am Main; dort beendete er im Alter von vierzehn Jahren die Volksschule.

Die familiären Wurzeln liegen in Schlesien. Er entstammt einer alteingesessenen schlesischen Familie von Kaufleuten und Handwerkern aus den Kreisen Jauer und Lauban. Sein Vater Rudolf wurde 1870 im schlesischen Naumburg am Queis geboren. Er verließ als junger Mann seine Heimat und siedelte sich um 1890 in Hanau an, wo er als Anstreicher arbeitete. Der Vater ließ seine drei Kinder, den 1895 geborenen Paul, die 1898 geborene Schwester Antonie (Toni) und den 1900 geborenen Bruder Rudolf seit frühester Kindheit musikalisch unterrichten und sie unter dem Namen „Frankfurter Kindertrio“ auftreten. Er gab ihnen die Ausbildung, die ihm selbst trotz musikalischer Veranlagung verwehrt geblieben war. Der Sohn Rudolf Hindemith, der sehr früh als Cellist Anerkennung fand, ergriff später ebenfalls den Beruf des Dirigenten und Komponisten, stand aber im Schatten seines berühmten Bruders Paul. Der Vater meldete sich, trotz seines fortgeschrittenen Lebensalters von 44 Jahren, 1914 zu Beginn des Ersten Weltkrieges als Kriegsfreiwilliger. Er fiel im September 1915 in der Herbstschlacht in der Champagne bei Souain-Perthes als Infanterist im Nahkampf.

Kindheit und Konkurrenz zweier Brüder

Als Kinder waren die beiden hochmusikalischen Brüder Paul und Rudolf (1900–1974) das Aushängeschild der Familie; in ihrer Jugend begannen sie, im Amar-Quartett, einer der führenden Gruppen in der Neue-Musik-Szene der Zwanziger Jahre, professionell zusammen zu musizieren. Der jüngere Rudolf (Cello) stieg bald aus, weil er sich oft hinter Paul zurückgesetzt sah, wechselte ins Genre von Blasmusik und Jazz und blieb im Gegensatz zu Paul als Dirigent in Deutschland.

Musikalischer Werdegang

Paul lernte seit dem neunten Lebensjahr Violine. Nach einer Empfehlung seiner Violinlehrerin Anna Hegner besuchte er ab 1908 das Hoch’sche Konservatorium und studierte in der Violinklasse von Adolf Rebner. Ab 1912 erhielt er Kompositionsunterricht bei Arnold Mendelssohn und Bernhard Sekles, bei dem auch Theodor W. Adorno studierte. Während der Sommerferien spielte er in Kurkapellen in der Schweiz; am Frankfurter Neuen Theater wurde er 1913 als Konzertmeister engagiert.

Von 1915 bis 1923 hatte er die Stelle des Konzertmeisters an der Frankfurter Opernbühne inne. Hindemith wurde im Ersten Weltkrieg am 16. Januar 1918 als Militärmusiker eines Infanterie-Regiments ins Elsass verlegt. Ab April war seine Einheit in Nordfrankreich und Belgien stationiert, wo Hindemith die Gräuel des Krieges erlebte. Am 5. Dezember 1918 wurde er aus dem Militärdienst entlassen.

Im 1921 gegründeten Amar-Quartett saß er bis 1929 am Bratschenpult. 1923 erfüllte Hindemith den Wunsch des Pianisten Paul Wittgenstein nach einem Klavierkonzert für die linke Hand. Der Pianist führte das Werk jedoch nicht auf. Erst über 80 Jahre später folgte 2004 nach der überraschenden Entdeckung der Partitur 2002 die Uraufführung bei den Berliner Philharmonikern.

Zu Hindemiths Lieblingspianisten gehörte damals die Ehefrau des Frankfurter Kunsthistorikers Fried LübbeckeEmma Lübbecke-Job, die schon 1918 mit dem Rebner-Quartett (s. o.) sein Quintett e-Moll (Opus 7) aufgeführt hatte; ihr widmete er 1924 seine Kammermusik No. 2 (Opus 36).

Im selben Jahr heiratete er die Musikerin Gertrud Rottenberg, Tochter des Kapellmeisters des Frankfurter Opernorchesters Ludwig Rottenberg und Enkelin des ehemaligen Frankfurter Oberbürgermeisters Franz Adickes.

Durch seinen Freund und Schwager, den Rundfunkpionier und damaligen Leiter des Frankfurter Senders, Hans Flesch, kam Hindemith ab 1924 mit dem neuen Medium in Berührung. Auf Initiative Fleschs entstanden in der Folge etliche Auftragswerke für den Rundfunk, unter anderem 1929 das musikalische Hörbild Der Flug der Lindberghs, eine Gemeinschaftsproduktion mit Kurt Weill und Bertolt Brecht. Die Berliner Hochschule für Musik berief Hindemith 1927 zum Professor für Komposition. Ab 1929 lehrte Hindemith überdies an der 1927 gegründeten Musikschule Neukölln.Paul Hindemith mit Bratsche (1956), Gemälde von Rudolf Heinisch

Zum Freundeskreis des Komponisten gehörten die Frankfurter Maler Reinhold Ewald (1890–1974) und Rudolf Heinisch (1896–1956). Ewald, der in Hindemiths Kindertagen in seiner Nachbarschaft wohnte, gestaltete Titelblätter für Partituren (zum Beispiel Sancta Susanna). Mit Heinisch blieb Hindemith bis zu dessen Tod eng befreundet. Dieser war auch sein Trauzeuge, zeichnete dessen Amar-Quartett und malte Paul Hindemith in der Zeit von 1924 bis 1956 etwa fünfzehnmal. Sein bekanntestes Bild von Hindemith, seit 1929 im Städelschen Museum in Frankfurt, hing 1938 in der Nazi-Ausstellung „Entartete Kunst“ in der Kategorie „Technisch gekonnt, Gesinnung verjudet“ und wurde anschließend als „unbrauchbar“ zerstört.[5]

Zwischenzeitlich wurden mehrere seiner Werke bei den Donaueschinger Musiktagen uraufgeführt. Als dort 1921 Hindemiths 3. Streichquartett Opus 16 durch das Amar-Quartett uraufgeführt wurde, brachte ihm das mit kaum dreißig Jahren den Ruf des einflussreichsten und geachtetsten modernen Musikers Europas ein. Die Kammermusiktage leitete er in den Jahren 1923 bis 1930 zusammen mit Heinrich Burkard und Joseph Haas künstlerisch und machte sie zu einem der wichtigsten Foren neuer Musik. Seit dieser Zeit war Hindemith einer der bedeutendsten, aber auch umstrittensten Richtungsweiser zeitgenössischer Musik in Deutschland.

Ungewohnte Musik

So klingen beispielsweise viele seiner Chorwerke und Lieder bis heute rau und ungewohnt und sind – etwa für Sängerknaben – eine interessante Herausforderung. Auch die von ihm gewählten Textvorlagen, unter denen sich neben Luther viele christliche Dichter befinden, erregten im aufsteigenden Nationalsozialismus Ablehnung. Der überwiegende Teil seiner nahezu 100 Klavierlieder blieb bis heute von Interpreten unentdeckt.

Hindemiths eher kurzzeitiges Interesse für die neuen, sich in ersten Entwicklungsstufen befindlichen elektrischen Instrumente fällt in diese Zeit. Erstmals 1926 in Donaueschingen mit Jörg Mager konfrontiert, interessierte er sich vor allem für die Entwicklung des Trautoniums und regte die Erstpräsentation 1930 in Berlin an. Sein Interesse begleitete die Entwicklung bis zu seinem 40. Geburtstag, an dem seine dritte und zugleich letzte Komposition für dieses Instrument erstmals durch Oskar Sala aufgeführt wurde.

Konfrontation mit dem „Dritten Reich“

In den 1930er Jahren verlagerte Hindemith seine musikalischen Aktivitäten als Bratscher zunehmend ins europäische Ausland, Konzertreisen führten ihn ab 1937 auch in die USA. Von der NSDAP wurde seine Arbeit mehr und mehr behindert. NS-Anhänger bezweifelten nicht das musikalische Können von Hindemith als „großem Mann seiner Zeit“, agitierten aber gegen seine „untragbare Gesinnung“. Adolf Hitler hatte sich schon 1929 über das fünfte Bild der Oper Neues vom Tage beschwert. Teile seiner Werke wurden unter dem Verdikt des „Kulturbolschewismus“ oder als „entartete Kunst“ aus den Programmen entfernt. Bereits 1934 erhielten seine Werke ein Sendeverbot im deutschen Rundfunk. Reichspropagandaminister Joseph Goebbels bezeichnete ihn im selben Jahr öffentlich als „atonalen Geräuschemacher“. Wilhelm Furtwängler machte am 25. November 1934 mit seinem Artikel Der Fall Hindemith in der Deutschen Allgemeinen Zeitung publizistisch wirkungsvoll auf die Situation Hindemiths aufmerksam: Niemand von der jüngeren Generation habe für das Ansehen der deutschen Musik im Ausland so viel getan wie Hindemith. Man könne es sich nicht leisten, auf ihn zu verzichten. Hermann Göring und Joseph Goebbels reagierten verärgert.Gedenktafel in LenzkirchHaus in Lenzkirch mit Gedenktafel (2010)

Zum Zeichen seiner Solidarität mit den Verfolgten des Regimes spielte Hindemith an Heiligabend 1933 im Berliner Untersuchungsgefängnis Moabit, wo zu jener Zeit unter anderem sein Schwager Hans Flesch einsaß, auf der Bratsche Stücke von Bach. Zwischen 1934 und 1935 lebte er im badischen Lenzkirch und vollendete dort Mathis der Maler.

1935 ging Hindemith unter Protest seiner Studenten im Auftrag der deutschen Reichsregierung in die Türkei, um das Konservatorium von Ankara aufzubauen. Von seiner Stelle hatte er sich beurlauben lassen. Ab 1936 war die Aufführung seiner Werke verboten, was ihn dazu veranlasste, seine Stellung 1937 zu kündigen. Höhepunkt der Konfrontation mit dem NS-System war 1938 die Ausstellung „Entartete Musik“ der Nationalsozialisten. Darin wurde ausdrücklich auf die jüdische Abstammung seiner Ehefrau Gertrud verwiesen.

Emigration und Rückkehr

1938 gingen Hindemith und seine Frau ins Exil, zunächst in die Schweiz. Das Ehepaar verließ das Land 1940 wieder, um in den USA Exil zu nehmen. Sie siedelten sich in New Haven (Connecticut) an, wo Hindemith als Professor an der Universität Yale bis 1953 lehrte. 1940 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences und 1947 in die American Academy of Arts and Letters gewählt. 1946 erhielt er die amerikanische Staatsbürgerschaft.

Ende der 1940er Jahre machte Hindemith Karriere als Dirigent, vorwiegend für klassische Musik. Weltweite Tourneen ließen ihn in musikalischen Zentren auftreten, etwa bei den Wiener und Berliner Philharmonikern. 1950 nahm Hindemith die Ehrendoktorwürde der Freien Universität Berlin an, außerdem wurde er Ehrenmitglied der Wiener Konzerthausgesellschaft. 1950 Ehrenmitglied der International Society for Contemporary Music ISCM.[ 1951 erhielt er den Bach-Preis der Freien und Hansestadt Hamburg.

Abwechselnd mit Yale lehrte Hindemith ab 1951 auch in Zürich, wo ein Lehrstuhl für ihn eingerichtet wurde. 1953 siedelte er wieder zurück in die Schweiz und lebte in seiner Villa La Chance in Blonay bei Vevey am Genfersee. 1954 leitete er im Wiener Konzerthaus das inoffizielle Debüt des Concentus Musicus Wien mit Monteverdis Orfeo. 1955 wurde er mit der Goetheplakette der Stadt Frankfurt am Main geehrt und mit dem Wihuri-Sibelius-Preis ausgezeichnet. 1962 bekam er den Balzan-Preis für Musik und wurde in die American Philosophical Society aufgenommen.

1957 beendete Hindemith seine Lehrtätigkeit und ging dann seinen eigenen musikalischen Weg als Komponist und Dirigent. Er widmete sich mehr dem Dirigieren und ging auf Tourneen nach Asien und in die USA. Nach der Uraufführung seiner letzten Komposition am 12. November 1963 in Wien kehrte Hindemith zunächst nach Blonay in die Villa La Chance zurück. An seinem Geburtstag erkrankte er schwer und ließ sich auf eigenen Wunsch in das Marienhospital in Frankfurt am Main einweisen. Dort starb er am 28. Dezember an einer Bauchspeicheldrüsenentzündung. https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Hindemith

Symphony, “Die Harmonie der Welt”: III. Musica Mundana ·Conductor: Wilhelm Furtwangler Conducts Hindemith and Stravinsky Philharmonic Orchestra: Berlin Philharmonic Orchestra Composer: Paul Hindemith (1950-1953)

PAUL HINDEMITH

Paul Hindemith, one of the most successful composers of twentieth century Germany, had a relationship with the Nazi Party plagued by inconsistencies and paradoxes. The same man whom Goebbels recognised in 1934 as ‘unquestionably… one of the most important talents in the younger generation of composers’ had his compositions banned only two years later. Although a committed modernist who collaborated with both leftist and Jewish musicians, Hindemith’s apolitical attitude and willingness to compromise, as well as his international reputation, allowed him to have a surprisingly long career in Nazi Germany, and to enjoy periodic support from high-placed Nazi officials. Despite, or perhaps because of, the Nazi censure he was subject to, Hindemith remained the pre-eminent example of a modern German composer, and his name became synonymous with Nazism’s tortured relationship with modernity.

Born in 1895 in Hanau, Hindemith studied violin as a child. As a teenager he entered the music conservatory in Frankfurt am Main, where he studied violin from 1909 and composition from 1912. In 1915 he was appointed concertmaster of the Frankfurt Opera orchestra, leading the orchestra until 1923 (with a break when he was drafted in 1917-8). Hindemith’s father died in World War I.

By the early 1920s he had established a reputation for himself as a violinist and violist – establishing the Amar Quartet in 1921/22 – and especially as a composer. His expressionist operas showed the influences of atonal harmonies and especially jazz, but his compositions ran the gamut in terms of genre: he wrote children’s songs, chamber music, experimental theatre music and Lieder. His very range of interests was the source of condemnation from the right; already in the 1920s he was condemned for being ‘at home everywhere, except in the German folk’s soul.’ Despite this negative press, his career blossomed. He was offered a position teaching composition at the Berlin Academy of Music in 1927.

Hindemith cultivated relationships with many of the most important musicians of his day, notably Kurt Weill and Bertolt Brecht. His operas were often denounced in the Nazi press; his marriage to a Jewish woman and his friendships with leftists only made things worse. One critic wrote that

Hindemith’s music is foreign to the German style, as it is not art in the higher sense, rather simply empty games with tones, an artistic acrobatic artistic-ness.

During the 1930s, he found it increasingly difficult to find concert engagements in Germany as a performer and composer. Nonetheless, his talent did impress some Nazi music-lovers, and some took his long-held interest in German folk-music to be an indication of a change in political artistic outlook, evidenced by a June 1933 review by a Nazi music critic:

After the searching and roving restlessness of the years of development, new instrumental works have been composed with an allegiance to classicism and a sense of clarity and firmness which expresses the essence of German music in masterly economy of sound and form.

In March 1934, what became known as the ‘Hindemith affair’ erupted. The conductor Wilhelm Furtwängler planned to premiere Hindemith’s opera Mathis der Maler (Mathis the Painter) for the 1934-35 season. However, Nazi official Göring prohibited the performance. Furtwängler threatened to resign unless the boycott of Hindemith was lifted, and wrote open letters to the press defending the composer. However, he sought to avoid conflict with the Nazi party by avoiding all but the most mild critique. Ultimately the power of the Nazi regime over artistic expression was established. In 1935, under pressure from Goebbels, Hindemith requested an indefinite leave of absence from his post at the Berlin Academy, and accepted an invitation from the Turkish government to establish a music school in Istanbul, returning to Berlin later that year.

In January 1936 Hindemith was forced to sign an oath of loyalty to Hitler (a requirement by any civil servant that wished to continue working in Germany) in order to keep his job at the Academy. He was also commissioned to write a piece for the Luftwaffe (which has never been found). However, he was still struggling to find opportunities to perform as a soloist, and to have his compositions performed publicly. Hindemith’s works were banned by the Nazis in October 1936 (though, as was typical of Nazi policy, with several exceptions). In 1938, he appeared in the exhibition Entartete Musik (Degenerate Music) in Düsseldorf. Concerned for their safety, Paul and Gertrud Hindemith left Germany for Switzerland in 1938, before emigrating to the United States two years later.

Hindemith went on to build a successful career in the United States, where his music had been performed since the 1920s. He was granted a professorship at Yale in 1941. Immediately after the war, his music was considered to be among the rare contemporary German works free of Nazi influence. He experienced a boom in popularity, and was performed frequently on the stages of the occupied zones. He began his career as a conductor in 1947, having become a US citizen in 1946.

In 1953 he returned to Europe, relocating to Zurich, where he taught musicology at the university, and gradually began to conduct more frequently. He died in Frankfurt am Main in December 1963. https://holocaustmusic.ort.org/politics-and-propaganda/third-reich/hindemith-paul/

Paul Hindemith (1895-1963): Nobilissima visione – suite (1938). 1. Einleitung und Rondo 2. Marsch und pastorale 3. Passacaglia Philharmonia Orchestra diretta da Paul Hindemith.
Paul Hindemith: Symphonic Metamorphosis of Themes by Carl Maria von Weber | Liederhalle Stuttgart, Oktober 2016 SWR Symphonieorchester Dirigent: Dima Slobodeniouk

Composer: Paul Hindemith (16 November 1895 — 28 December 1963) – Orchestra: London Symphony Orchestra – Conductor: Jascha Horenstein – Year of recording: 1972

– Composer: Paul Hindemith (16 November 1895 — 28 December 1963) – Orchestra: London Symphony Orchestra – Conductor: Jascha Horenstein – Year of recording: 1972 Mathis der Maler [Matthias the Painter], symphony from the opera, written in 1934. 00:00 – I. Angelic Concert (inspired by painting for Isenheim Altar) 09:04 – II. Entombment (inspired by painting of interment of Jesus) 14:10 – III. Temptation of Saint Anthony The neo-Classical (or perhaps more accurately, neo-Baroque) concerns of Hindemith’s startling instrumental works of the 1920s converged with what Hindemith later described as a growing awareness of “the ethical imperatives of music and the moral obligations of the musician” in his opera Mathis der Maler. Hindemith was exploring the conflict faced by an artist in turbulent times: to honor one’s obligation to the society in which he lives or to remain true only to the artistic ideals he espouses. In the story of German Renaissance painter Matthias Grünewald, Hindemith was able to comment on his own situation. His stance did not go unnoticed by the Nazis, and the symphony he extracted from the opera was premiered in Berlin in 1934 only upon the insistence of conductor Wilhelm Furtwängler. The opera itself was not heard until 1938, in Zurich, after Hindemith had left Germany. Hindemith’s inspiration for the opera came partly from Grünewald’s masterpiece, the Isenheim Altarpiece, a paneled triptych whose structure is mirrored in the three-movement symphony. – The first movement, “Angelic Concert,” serves as the opera’s overture and appears here intact. After serene, widely-spaced chords on strings, the horns introduce a theme based on the German folk song “Es sungen drei Engel” (“Three angels sang a sweet song”), which reaches a glowing climax, richly orchestrated. A faster theme introduced by solo flute and strings is given a lively contrapuntal treatment, with resourceful and highly colorful orchestration, a new neo-Romantic sound-world for Hindemith. The climax of the movement is in two parts: the folksong returns on horns, then fully fleshed out in brass; after a moment of calm, fugato strings gather the orchestra for the final brazen (and brazenly triadic!) chords, with strings chiming and bells and triangle shimmering. – The second movement is titled “Entombment,” and in the opera is a brief intermezzo expressing Mathis’ grief on the death of his daughter. In this spare elegy, harmonies based on fourths and fifths prevail, intervals that the composer often employed to express solemnity. Flute and oboe, over pizzicato strings, entwine in a tender lament; there is a brief outcry of grief, then a return to the quietude of the opening, with the flute offering a gesture of consolation. – The music for the lengthy finale is drawn from the opera’s episode in which the temptation of St. Anthony (one of the Isenheim Altarpiece scenes) is likened to the temptations and trials of Mathis himself. A chromatic recitative for unison lower strings is the thematic foundation of the three episodes that follow, beginning with a fast section in galloping rhythm, suggesting relentless pursuit and hopeless flight. An unsettling, high trill in the violins introduces the next section, a sensuous melody for violas and cellos depicting the pleasures of the flesh offered (vainly) to St. Anthony. The turmoil of the first section returns and reaches a cadence, at which point strings begin the contrapuntally complex resolution based on the plainchant hymn “Lauda Sion salvatorem”. Ringing “Alleluias” in the brass bring the symphony to a close.

https://en.wikipedia.org/wiki/Die_Harmonie_der_Welt_Symphony?fbclid=IwAR34LfZPsQ_eEp-FT3D2DL5pBDVsGZhTA3Y9kHx05ZC-jDlXcMyGQ-yFrcs

Paul Hindemith Nobilissima visione – Suite I. Einleitung und Rondo 0:00 II. Marsch und Pastorale 6:56 III. Passacaglia 15:03 Philharmonia Orchestra Otto Klemperer Studio recording, London, 7 & 8.X.1954
Hindemith – Nobilissima Visione – Kölner RSO / Klemperer

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